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Sexarbeit – Ein Tabuthema in Deutschland

Aber warum eigentlich?

Sexarbeit ist eine Dienstleistung wie jede andere auch, z.B. eine Taxifahrt oder eine Maniküre, Schätzchen.  Der Begriff Sexarbeit kommt von der amerikanischen Bezeichnung „sex work/sex worker“ und beschreibt die Handlungen, die Sexarbeiter:innen machen – denn sie arbeiten mit Sex, beziehungsweise mit sexuellen Akten. Sexarbeit kann nämlich auch online stattfinden mit Bildern und Videos. Klient:innen der Sexarbeit wollen teilweise nicht unbedingt Sex. Manchmal sehnen sie sich auch nur nach menschlicher Nähe.

Sexarbeiter:innen arbeiten meist selbstbestimmt und können ihre eigenen Regeln festlegen. Es gibt ein Gesetz – das Prostitutionsgesetz. Es besagt unter anderem, dass Klient:innen bei Akt Kondome tragen müssen. Die Aidshilfe stellt außerdem Angebote und Broschüren zum Selbstschutz von Sexarbeiter:innen zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit sich von Ärzt:innen durchchecken zu lassen und auf sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen zu lassen – was auch regelmäßig getan werden sollte, Schätzchen.

Trotz des Prostitutionsgesetzes findet immer noch Zwangsprostitution statt, bei der es nur um das eingenommene Geld geht. Die Arbeiter:innen sind sich in der Regel selbst überlassen und es gibt keine allgemeinen Regeln, an die sich gehalten werden muss. Das kann vorallem für die Gesundheit gefährlich sein, wenn keine Verhütung stattfindet und Arbeiter:innen zu Abtreibungen gezwungen werden. Manchmal müssen sie auch schwanger arbeiten, da die Zuhälter:innen ihnen sehr hohe Preise für den Schlafplatz berechnen und die Arbeiter:innen auf das Geld angewiesen sind. Diese sexuelle Ausbeutung führt nicht selten zu schweren psychischen Schäden, wie PTBS (Posttraumatische Belastungsstörungen), Depressionen oder Angststörungen.

Sexarbeiter:innen fordern mehr Unterstützung vom Staat, mehr psychische Hilfe und höherer Sicherheitsvorkehrungen auf dem Strich – und das zu Recht!

Und warum schreiben wir über dieses Thema, Schätzchen?

Nun ja, Sexarbeiter:innen werden von der Gesellschaft mit vielen Vorurteilen behaftet. Um darauf aufmerksam zu machen, dass Sexarbeit eine ganz normale Profession ist, haben wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt. Durch unsere Zusammenarbeit mit der Deutschen Aidshilfe, wollen wir Sexarbeiter:innen ermöglichen, sich Hilfe zu suchen, wenn dies nötig ist und über Safe-Sex-Praktiken aufklären.

22. August 2022